Wenn die Lebenskraft geschwächt ist

Shiatsu in Wendezeiten

Shiatsu eignet sich als prozessorientierte Begleitung während einer Psychotherapie, zur Unterstützung bei schweren Erkrankungen und als Hilfe in Krisensituationen, die große Veränderungen erfordern, wie z.B.

  • Verlust einer nahestehenden Person
  • Verlust der Arbeit
  • Burn-out, Dauerstress in der Arbeit
  • Krebs, Chemotherapie
    Chronische Erkrankungen
  • Trennung (Kinder gehen aus dem Haus, Scheidung)

Durch Veränderungen der Lebenssituationen, gleich welcher Art, kommt der Mensch aus seinem gewohnten Rhythmus.  Es kommt zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schwindelgefühl, Unruhe, Müdigkeit, Übelkeit, Schmerzen ohne organischen Befund: Es kommt zur physiologischen Veränderung der Lebenskraft und der Energie. Das Energiesystem gerät aus der Balance.

Je länger dieser Zustand andauert, desto mehr wird die Lebenskraft geschwächt. Sind die Körperreserven fast erschöpft, registriert man keine Körpersignale mehr, die eigene Wahrnehmung ist verzerrt. Es kommt zu Unfällen, Fehlentscheidungen und körperlichen Fehlleistungen.

Berührung kann allgemein beruhigen und Schmerzen lindern, trösten und Nähe vermitteln. Berührung gehört zu den wichtigsten Elementen der Entwicklung und funktionalen Organisation des zentralen Nervensystems. Sie beeinflusst das Wachstum und die körperlich geistige Entwicklung und hat erkennbare Wirkung auf die Leistungsfähigkeit des Stoffwechsels. Mit gezielter Berührung kann die Wahrnehmungsfähigkeit in einer Weise gesteigert werden, die dem Organismus zu verbesserter Koordination, Flexibilität und angemessener Reaktion verhilft.

Shiatsu-Therapeuten mit langjähriger Erfahrung und entsprechenden zusätzlichen Kenntnissen können hier erfolgreich dazu beitragen, dass sich der betroffene Mensch „gehalten“ fühlt, dass jemand da ist, der mit ihm „mitfühlt“ und ihm einen Raum zur Verfügung stellt, in dem er wieder „zu sich kommen“ kann.  Sein Energiesystem wird durch entsprechende Impulse unterstützt, um wieder in Ausgleich zu kommen.

Shiatsu kann hier, neben weiteren erforderlichen Therapien, dafür sorgen, dass der Mensch wieder zu Kräften kommt, um in der neuen Situation besser zurecht zu finden.  Es kann ihn auch dabei unterstützen, sein Problem oder seinen Konflikt als Herausforderung zu sehen, die notwendigen Veränderungen zu akzeptieren und kreative Lösungen für sich zu finden.
Shiatsu als Methode

Shiatsu ist eine energetische Berührungs-Körperarbeit und hat seine theoretischen und praktischen Wurzeln in der fernöstlichen Philosophie.

Grundsatz der östlichen Medizin ist es, mit der Natur in Einklang zu leben und nicht die Natur unseren Bedürfnissen anzupassen. Um gesund zu bleiben, muss sich der Mensch fortlaufend, den sich innerhalb und außerhalb des Körpers vollziehenden Wandlungen anpassen. Ziel ist es, den Menschen darin zu unterstützen, sein inneres Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, um so den Belastungen des Alltags entgegenzuwirken.

Shiatsu kommt aus Japan und hat sich in den achtziger Jahren aus den USA kommend in Europa und Deutschland etabliert.  S. Masunaga hat in den fünfziger Jahren das traditionelle Meridiansystem der Akupunktur erweitert und eine eigenständige Form von Shiatsu, das „Keiraku-Shiatsu“, auch „Meridian-Shiatsu“ genannt, entwickelt.  Hierzulande wird in vielen Ausbildungsinstituten mit dem Masunaga-Meridiansystem gearbeitet.

 Anwendungsbereiche für Shiatsu

  • Präventive und begleitende Gesundheitsvorsorge
  • Unterstützung bei Geburt und Schwangerschaft
  • Begleitung von Menschen in Krisen, schwierigen Lebensphasen
  • Unterstützung bei schweren Krankheiten (z.B. Krebs)
  • Begleitung von Menschen in Psychotherapie
  • Sterbebegleitung  
  • Wellness

Behandlungsprinzip

Die Shiatsu-Behandlung ist eine Form der non-verbalen Kommunikation durch shiatsu-spezifische Berührung von Meridianen oder  anderen energetischen Systemen über  die Körperstruktur. 
Die praktizierende Person arbeitet i.d.R.  im 4-füßler Stand und lehnt sich aus ihrer Körpermitte (Hara) mit mehr oder weniger Eigengewicht über ihre Hände, Ellenbogen usw. an den Körper der KlientIn an. Eine andere Möglichkeit ist es, neben der KlientIn zu sitzen und den Körper nur mit den Händen zu berühren.  Die Berührung kann je nach Ausrichtung und Bewusstsein der BehandlerIn mehr körperlich bezogen oder mehr energetisch wahrnehmend sein.

Shiatsu-spezifische Berührung, non-verbale Kommunikation über die Hände
Die Shiatsu-PraktikerInnen sind in der Weise geschult, dass sie ihren Fokus, ihre Wahrnehmung darauf richten, in welcher Intensität und Dauer und an welchen Bereichen des Körpers sie mit der Lebensenergie des anderen Menschen durch bestimmte Techniken in Kontakt treten. Bei der Shiatsu-spezifischen Berührung kommt es auf die unmittelbare Energiewahrnehmung im Moment der Berührung an. Dies gelingt oftmals am besten durch absichtsloses, entspanntes „Hin spüren“.

Energetische Evaluation der Meridiane

Im Bauchbereich (Hara) hat jeder Meridian einen bestimmten Bereich, an dem man über die Hände seinen aktuellen Energiezustand erfühlen kann.  Es zeigen sich dort nur die Meridiane, die im Ungleichgewicht sind.  Über eine sehr differenzierte, energetische Evaluation findet die Shiatsu-Praktikerin heraus, welche Meridiane aktuell zu behandeln sind, welche Energiequalität sie haben und in welcher Form man sie auszugleichen kann.  Im Laufe ihrer Ausbildung entwickelt die Shiatsu-Praktikerin hierfür ein tiefes, gefühltes Verständnis.

Ziel von Shiatsu ist es, die Prozesse von Selbstheilung und persönlichem Wachstum durch Ins-Gleichgewicht-Bringen der Zirkulation der Energie Ki des Körpers zu fördern.

Shiatsu löst Spannungen, damit kann ein Teil der Lebenskraft wieder fließen, der normalerweise in muskulärer Dauerverspannung gebunden ist.

Es fördert das allgemeine Wohlbefinden, unterstützt und nährt die Lebenskraft.  Es ist zu vermuten, dass durch die Stressreduktion bei der Behandlung, ähnlich wie bei der achtsamen Meditation, entsprechende Strukturen im Gehirn verändert werden.

Der Erfolg beim Shiatsu resultiert daraus, dass die Körperwahrnehmung der KlientInnen angeregt und sensibilisiert wird. Die vorhandenen Stärken und gesunden Potenziale, die Ressourcen werden gezielt wahrgenommen und können dadurch zur Entfaltung kommen. Das Vertrauen der KlientInnen in die Selbst-Pflege und die Selbst-Regulierungskräfte des eigenen Organismus wird gestärkt.

Shiatsu und die Meridiane

Wilfried Rappenecker beschreibt in seinem Buch „Atlas Shiatsu“ die Meridiane wie folgt:

In der fernöstlichen Medizin sind Meridiane Manifestationen eines energetischen Organs. Von den Hauptmeridianen ausgehend breiten sie sich immer stärker verzweigend im ganzen Körper aus und erreichen mit ihren feinsten Verästelungen letztlich jede Zelle des Körpers.

Die 12 energetischen Organe stehen mit den anatomisch-physiologischen Organen in besonderer Beziehung und repräsentieren darüber hinaus verschiedene Schwingungsebenen. Diese durchdringen alle Manifestationsebenen des Lebens (körperliche, seelische, geistige, spirituelle Körper des Menschen).  Jede Körperzelle trägt die Informationen aller 12 Schwingungsebenen in sich.

Die Informationen der energetischen Organsysteme werden in den Meridianen transportiert. Meridiane sind energetische Phänomene an bestimmten Stellen des Körpers.  Sie sind schwingende Räume, 3-dimensionale Gebilde.  Über die Fähigkeit zu schwingen und in Resonanz zu gehen, ist jeder Bereich des Meridians mit allen anderen verbunden. Somit ist die Information jeder einzelnen Stelle auch allen anderen zugänglich. Die Wahrnehmung einer energetischen Realität ist subjektiv und lässt sich auf vielfältige Art interpretieren.

Ist an bestimmten Stellen die Schwingungsfähigkeit aus unterschiedlichen Gründen eingeschränkt, z.B. durch Faszien Verklebungen, Narben, Gewebeverdichtung, ist die Reaktions- und Ausdrucksfähigkeit des gesamten Meridians und des dahinterstehenden energetischen Organs vermindert.

Meridianzeiten
Zu verschiedenen Tageszeiten treten periodische Fluktuationen der Energie auf. Subtile Veränderungen des Bewusstseins im täglichen Leben wirken sich auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.

Die Meridianuhr zeigt den Energiekreislauf während eines Tages von 24 Stunden an.  Jeder Meridian arbeitet 2 Stunden lang intensiv pro Tag.

Mit Hilfe dieser Tabelle kann man herausfinden, wie man die Tageszeiten erlebt. Wann bin ich müde? Wann geht es mir besonders gut?  Wache ich nachts immer zu einer bestimmten Zeit auf?

z.B. morgens zwischen 3 und 5 Uhr, eine Zeit, in der sich Hustenanfälle oder Hautprobleme verstärken können, da es die Hochzeit des Lungenmeridians ist.

Meridian

Uhrzeit

Organ/Gewebe

Funktion

Lunge

3 - 5

Nase, Haut Schulter, Atmung, Lunge

Kommunikation, Struktur, Vitalität

Dickdarm

5 - 7

Ausscheidung, Dickdarm

Loslassen, Vitalität

Magen

7 - 9

Mund, Knie, Ellenbogen, Eierstöcke, Uterus

Verdauung/Fortpflanzung

geerdet sein, Herzlichkeit

Milz

9 - 11

Verdauungs-/Fortpflanzungssäfte

Fruchtbarkeit, Intellekt

Herz

11 - 13

Herz, Zunge, Schweiß, Thymusdrüse, CNS

emotionale Anpassungs-fähigkeit, Stabilität, Inspiration

Dünndarm

13 - 15

Blut, Cerebralflüssigkeit,

Absorption, Assimilation

Blase

15 - 17

Knochen, VNS, Hormone

Reinigung, Flüssigkeiten

Niere

17 - 19

Nieren, Sexualität, Ohren

Antrieb, Flexibilität

Herz-Kreislauf

19 - 21

Herzorgane, Blutdruck

emotionale Stabilität

3-fach-Erwärmer

21 - 23

Lymphe, Immunsystem

Schutz

Gallenblase

23 - 1

Augen, Gelenke,

Entscheidung, Planen

Leber

1 - 3

Muskeln, Sehnen

Kontrolle, Vision

Masunaga-Meridiane
Die Arm-Meridiane haben zugehörige Verläufe am Bein, analog haben die Beinmeridiane zugehörige Verläufe in den Armen. Die Verläufe sind über den Rumpf miteinander verbunden und werden vom Hara (Bauchraum) aus gehend behandelt.

Die genaue Beschreibung dieser Meridiane findet man in o.g. Buch, bei Veet Allan: Ocean of Streams und bei Carola Beresford-Cooke: Shiatsu, Grundlagen und Praxis, 2. Auflage.

Autorinnen: Christine Hartmann und Andrea Kleinau

 

 

 

 

 

 

Europäisches Shiatsu Institut (ESI) Berlin

Unsere Shiatsu Ausbildungen entsprechen den Ausbildungsstandards des ESI Europa und sind anerkennungsfähig bei der DGAM (Deutsche Gesellschaft alternative Medizin) und der GSD e.V. (Gesellschaft Shiatsu). Wir sind Siegelträger des FWW für Qualität, Transparenz und Integrität und Mitglied im GABAL, um Persönlichkeitsentwicklung im Shiatsu zu fördern.
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